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     Die Kontrolltürme von Köln
 

In den Anfängen der Fliegerei war alles noch überschaubar. Es gab nur wenige Flugzeuge. Diese Flugzeuge erregten größtes Interesse bei den Zuschauern. Mit zunehmendem Luftverkehr mußten An- und Abflugverfahren organisiert werden. Am Anfang reichten noch ein Fernglas und eine Leuchtpistole um den unmittelbaren Flugverkehr zu kontrollieren. Im Lauf der Zeit wuchsen aber die Ansprüche an die Luftkontrolle. Landungen und Starts auf dem selben Rollfeld bei einer zunehmenden Anzahl von Flügen, aber auch der Schulbetrieb mit jungen Flugschülern verlangte klare Regeln. Eine Koordination vom Boden aus war nicht mehr möglich, da das umliegende Flugfeld, aber auch der nähere Luftraum, nicht ausreichend beobachtet werden konnte. So wurde der Verantwortliche auf einen höheren Punkt gesetzt. Später kamen Nachtbefeuerung, Drehfeuer, Funkverkehr und Radarantenne dazu. Die Ansprüche und somit der Platzbedarf stiegen. Mit der Größe der Flugzeuge wuchs auch die Größe der Kontrolltürme bzw. Tower.
 

 
 
Der Anfang - der Scheinwerferturm der Fliegerstation
 
Der erste Kontrollturm Kölns auf der preussischen Fliegerstation Butzweilerhof um 1918.
Eine historische Aufnahme aus dem Jahr 1918.
Bitte bewegen Sie den Cursor über das Foto.
In den Jahren 1913, mit Beginnn eines regulären militärischen Flugbetriebs auf dem Butzweilerhof, gab es noch keine Kontrollturm. Der Flugverkehr wurde vom Boden aus geregelt.
Diese erste Aufnahme (links) des ersten Kölner Kontrollturms stammt aus dem Jahr 1917 oder 1918. Damals wurde der Turm "Schweinwerferturm" genannt. Der Turm stand südlich an der Rückseite der Halle 2, etwas weiter nördlich wo sich heute auf dem Parkplatz des schwedischen Möbelhauses ein Häuschen für Einkaufswagen befindet.
  

Scheinwerferturm Fliegerstation Köln Butzweilerhof 1918
Ursprünglicher Standort des Verkehrsturms vor der Werft an der südlichen Rückseite der Halle 2.




















Der Begriff "Scheinwerferturm" läßt darauf schließen, dass von dort oben das Vorfeld mit Scheinwerfern beleuchtet werden konnte. Allerdings ist auf alten Fotos kein Scheinwerfer zu erkennen. Da der Turm hinter den Hallen stand und für das weite Vorfeld ein entsprechend starkter Scheinwerfer nötig war, kommt für diesen Zweck nur ein starker stationärer Scheinwerfer in Frage, der nur mit einer starken stationären Stromversorgung betrieben werden kann. Dies schließt den Gebrauch eines Akku bzw. Batterie gespeißten Scheinwerfers aus.
Auf Grund der Lage des Scheinwerferturms hinter der Halle 2 ist eine Beleuchtung des unmittelbaren Vorfelds nicht möglich. Deshalb wurde der Turm ab 1925 (?) an die nord-westliche Seite der Halle 2 verlegt und stand somit unmittelbar am Vorfeld. Eine Nachtbefeuerung wurde erst 1929 eingeführt.
 
 
Am Beginn der zivilen Luftfahrt - der "Verkehrsturm" auf dem Butzweilerhof
 
Verkehrsturm Köln Butzweilerhof 1918 - 1936Schon relativ kurz nach der Inbetriebnahme des Flughafens wurde ein neuer Turm, der nun "Verkehrsturm" genannt wurde, von der südlichen Rückwand der Halle 2, an die nord-westliche Ecke der Halle 2 direkt der Baracke der Luftpolizei gebaut. 
 

Der neue Standort des Verkehrsturm Flughafen Köln Butzweilerhof
















Ab 1927 wurde der Flughafen Butzweilerhof mit einer Nachtbefeuerung ausgestattet. Der Verkehrsturm wurde weiter ausgerüstet und erhielt ein Drehfeuer um weiter entfernten Flugzeugen nachts den Standort des Flughafens anzuzeigen. Außerdem wurde eine große Uhr an der Außenseite des Turms angebracht.

Nachtbefeuerng auf dem Butzweilerhof1929 wurde der obere Teil des Verkehrsturms komplett umbaut um auch im Winter den Luftpolizisten einen geschützten, wetterunabhängigen bzw. trockenen Arbeitsplatz zu garantieren.


Direkt neben dem Verkehrsturm stand die Baracke der Luftpolizei. Auf dem Bild oben links von 1926 ist die Baracke im Hintergrund zu sehen.
Die Nachtaufnahme zeigt das Drehfeuer in Betrieb.

Der Turm wurde wahrscheinlich um 1936 / 37 abgebaut.



Unten: Wahrscheinlich letztes Foto des Verkehrsturm. Im Hintergrund der Turm der Kirche St. Dionysius in Köln-Longerich. Aufgenommen 1936 oder Frühjahr 1937
Bitte bewegen Sie den Cursor für eine Beschreibung der Gebäude über das Foto.


Letztes Foto Flughafen Köln Butzweilerhof um 1936
   
 
  
Der "Turm der Luftaufsicht" oder auch "Polizeiturm"
 
Drehfeuer auf dem Turm der Luftaufsicht Köln Butzweilerhof
   
Der Polizeiturm des Einsatzhafens E 11/VI Butzweilerhof im 2. Weltkrieg
Ab 1936 wurde etwas weiter südlich der Erweiterungsbau des Flughafens Butzweilerhof in Betrieb genommen. Anders als der immer wieder modernisierten Verkehrsturm, der noch aus der Zeit der preussischen Fliegerstation stammt, konnte man nun auf ca. zwanzig Jahre Erfahrung im Luftverkehr zurück greifen. Die Betriebsabläufe konnten innerhalb eines Gebäudes besser koordiniert werden. In der Zwischenzeit hatten auch alle Flugzeuge Funkgeräte an Bord. Somit wurden natürlich auch auf den Kontrolltürmen Funkgeräte eingebaut.


Im Anbau links befand sich im oberen Bereich der Technikbereich mit Umkleideräumen, Duschen, Aufenthaltsräumen sowie der technischen Buchführung. Von hier verlief eine breite Treppe in die Halle 1. Auch
Anmerkung/Richtigstellung:
Von verschiedenen Personen wird dieser Turm immer wieder als "Tower" bezeichnet. Das ist falsch. Das Gebäude wurde 1936 fertig gestellt. Zu dieser Zeit wurde ein öffentliches deutsches Gebäude nicht mit einem englischen Begriff bezeichnet. Die korrekte Bezeichnung lautet auch heute noch: "Polizeiturm" oder "Turm der Luftaufsicht"
befanden sich im oberen Stockwerk runde Fenster durch die man in die Halle blicken konnte.
Im untere Bereich des Anbaus waren die Fahrzeuge der Luftpolizei untergebracht. Der Turm selber besaß Büros für die Flugabfertigung. An der Außenseite befand sich ein großer roter Pfeil mit dem Gastpiloten die Fluganmeldung angezeigt wurde..

 
Um im kommenden Krieg zumindest bei Nahtreffern die Zerstörung der großen Glasfenster zu vermeiden, wurden die Glasfenster sowie der Glasaufbau demontiert und am Westfriedhof eingelagert. Am Dienstag den 24.10.1939 kam es zu einem Brand in diesem Lager. Die Ursache ist unbekannt, es handelte sich aber definitiv nicht um Kriegseinwirkungen. Durch Feuer und Löschwasser zersprangen die Glasscheiben. Der Turm sollte erst 86 Jahre später im Jahr 2007 seine alte Pracht zurück erhalten.

Links: Während des Krieges war auf dem Turm ein Luftbeobachterposten eingerichtet, über den die umliegenden Flakeinheiten (Kaliber 2 cm und 3,7 cm) gegen Tiefflieger eingewiesen wurden.

Unten: Seitenansicht eines 3D-Modells des Turms der Luftaufsicht mit Technikbereich des Flughafen Köln Butzweilerhof.

3D-Grafik des Verkehrsturms und des Technikbereichs Flughafen Köln Butzweilerhof

Panorama Flughafen Köln Butzweilerhof
360 Grad-Blick vom Dach des Turms der Luftaufsicht. Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf das Foto.
  
  
Die militärische "Flugleitung" des Fliegerhorst Ostheim
 
Flugleitung Fliegerhorst Ostheim 1936 - 1945
Fliegerhorst Köln Ostheim Luftwaffe 1940
Blick vom Kontrollturm auf das Vorfeld
Mit dem Aufbau der Luftwaffe ab dem 1. März 1935 wurden in ganz Deutschland neue Fliegerhorste gebaut. In Köln wurde ein Fliegerhorst in der Gemeinde Ostheim gebaut. Anders als zivile Flughäfen sollten militärische Flugplätze nicht besonders auffallen. Als markantes Zeichen entfiel so ein Kontrollturm. Im Neubau Ostheim wurde deshalb ein Gebäudeteil gebaut, durch dessen Fenster eine gute Rundumsicht möglich war.

Nachdem auf dem westlichen Areal, das ehemals die Firma Maddaus besaß, Einfamilienhäuser gebaut werden sollte, wurde dieser Bereich des Flughafens abgerissen. Wie so oft in Köln, verschwand auch hier wieder ein Stück Kölner Stadtgeschichte damit ein paar Leute Geld verdienen.

 
 
Der Belgische Tower

   
Der Tower der Belgischen Heeresflieger auf der Airbase Butzweilerhof
Bitte bewegen Sie den Cursor über das Foto um den heutigen traurigen Zustand des Towers zu sehen.
Der Tower wurde irgendwann im Jahr 2017 abgerissen.
Flagge Belgien Butzweilerhof Air baseMit der Besetzung des Butzweilerhofs und der militärischen Flugtätigkeit durch die Royal Air Force und die Belgischen Heeresflieger wurde im Bereich der Rollbahnen ein Kontrollturm benötigt.
Der bisherige Turm der Luftaufsicht von 1936 (roter Punkt) stand zu weit hinten in der Kaserne Butzweilerhof. Luftbild der Kaserne ButzweilerhofDas ehemalige Flughafenensemble wurde immer weiter mit anderen Gebäuden bebaut. Die neuen Rollbahnen (lindgrün) wurden deshalb weiter im Westen planiert.
Aus diesem Grund mußte im nördlichen Bereich 1953 ein neuer Tower (hellgrün) mit Rundum-verglasung gebaut werden. Von diesem Tower wurde 1960  die VIII. Segelflugweltmeisterschaft koordiniert. 

 Belgische Heeresflieger Köln Butzweilerhof
 
 

 
 

 
 
Belgian Army Air Base
Im Vordergrund der Tower. Dahinter Hallen für die Helikopter und Verbindungsflugzeuge der Belgischen Streitkräfte.
Briefingraum des belgischen Towers Köln Belgien Air Base Butzweilerhof
Briefingraum im Inneren des Belgischen Towers.

















 
  
   
Die Luftaufsichtsbaracke der Sportflieger vom Butzweilerhof 
  
Die Luftaufsichtsbaracke der Sportflieger vom ButzweilerhofBereits vor dem 2. Weltkrieg besaß Köln einen Luftsport der u. a. mit Liesel Bach auf internationalem Niveau flog.
Nach dem Krieg bestand bis 1953 ein Flugverbot für Deutsche. Trotzdem fanden sich ab Januar 1950 die Sportflieger im Eiscafe Gemma Giovanni Vanoletti (Schildergasse 98) zusammen. Der Kölner Luftsport entwickelte sich wieder zu altem Niveau. Höhepunkt des Kölner Luftsports war 1960 die VIII. Segelflug-Weltmeisterschaft auf dem Butz. Als Erinnerung an diese Weltmeisterschaft fand in den folgenden Jahren die Kölner Segelflugwoche statt. Dieser Segelflugbetrieb Aber der Platz weckte das Interesse der Stadtentwicklung die das Areal als Industriestandort verplante - wozu auch die persönlichen wirtschaftlichen Interessen eines Ratsmitgliedes gehörte. Der Form halber ein Bürgeranhörungsverfahren durchgeführt, das aber von Beginn an entschieden war. Wie ein Ratsmitglied erklärte, fand das Bürgeranhörungsverfahren nur statt, damit die "Form gewahrt wurde".
 
Luftaufsichtsbarake der Sportflieger auf dem ButzweilerhofSomit endete am 4. August 1980 die Ära des Luftsports auf dem Butzweilerhof. Der Kölner Klub für Luftsport ging nach Bonn- Hangelar. Köln verlor den gesamten Luftsport.




Die Luftaufsichtsbaracke wurde am 17. Oktober 1980 angeblich nach Norddeutschland verkauft.
 
 
 
 
Die Tower des Flughafens Köln-Bonn
 
Nachdem die Britische Militärverwaltung die Erlaubnis gab die RAF-Base Wahn zum zivilen Flughafen Köln-Bonn auszubauen, stellte sich die Frage nach einem entsprechende Gebäude um den zukünftigen Luftverkehr koordinieren zu können. 

Bild links: Der erste Tower wurde zusammen mit dem ersten Flughafen Köln-Wahn, dem Blumenflughafen, gebaut. Auffällig ist die Ähnlichkeit mit dem Turm der Luftaufsicht aus dem Jahr 1936 vom Butzweilerhof. Auf einem quadratischen Gebäude befindet sich ein Glasaufbau mit einer Art umlaufender Terasse bzw. Balkon.
Der 1. Tower des Flughafen Köln-Wahn erhilt später einen Anbau.Der große Platzbedarf läßt vermuten, dass in diesem Gebäude auch Büros der Flugsicherung untergebracht waren. Auf Grund der steigenden Bürokratie erhielt dieser Tower in den späteren Jahren einen Anbau.
Der Tower des "Blumenflughafen" Köln war von 1957 bis 1968 in Betrieb und wurde im Oktober 1981 abgerissen. Von diesem Gebäude sind heute keine Rest mehr vorhanden.

Auf Grund des steigenden Wachstums des Luftverkehrs genügte das Gebäude des alten Blumenflughafens bald nicht mehr den den modernen Anforderungen. Aus diesem Grund wurde weiter im Norden ein neuer Tower gebaut.
Dieser Tower war von 1968 bis 1994 in Betrieb.




 


Links:
Der bisher letzte Tower am Flughafen Köln/Bonn wurde 1994 in Betrieb genommen.










In der Raumnutzung der zukünftigen Türme der Luftaufsicht bzw. jetzt auch Tower zeigt sich das durch den EInsatz von Computern Personal eingespart werden konnte, womit auch der Platzbedarf geringer ausfiel. Die Flugsicherung befand sich nun in dem angrenzenden Gebäude. Auf dem Tower befanden sich nur noch die Vorfeldlotsen die den Flugverkehr auf dem Rollfeld koordinierten.
 
Bilder der beiden Tower mit freundlicher Genehmigung des Flughafen Köln/Bonn GmbH
 
 
Luftrettungszentrum Kalkberg
Der neuste Kontroll"turm" entsteht auf dem Kalkberg in Köln-Buchforst. Hier wird bis 2015 das Luftrettungszentrum Kalkberg erbaut. Wie auf dem Bild hier zu sehen ist, befindet sich zwischen den beiden Hangars ein Raum zur Überwachung bzw. Koordinierung des nahen umliegenden Flugverkehrs für Helikopter. Im Besonderen wird natürlich das An- und Abflugverfahren der hier stationierten Rettungshubschrauber koordiniert. Dieser Kontrollraum befindet sich in einer Höhe von ca. 81 m NHN und dürfte somit die höchste Luftraumkontrolleinrichtung im Köln und Umland sein.
 
 Luftrettungszentrum Kalkberg Köln-Buchforst
 
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