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Die Belgische Nationalflagge     Der deutsche Angriff auf das belgische Fort Eben Emael
 
 
Der Überfall der deutschen Truppen auf das belgische Sperrfort Eben Emael ist in vielen Büchern ausgiebig beschrieben worden. Deshalb hier nur eine kurze Einführung in das Thema:

Das belgische Fort Eben Emael, bei Lüttich an der Maas gelegen, beherrschte den Zugang über die Brücken nach Westen und sollte Belgien vor einem Überfall aus dem Osten, also Deutschland, schützen. Ein Angriff durch reguläre Truppen hätte extrem hohe Verluste gebracht und einen Zeitplan wesentlich verzögert. Das Sperrfort hätte den Vormarsch der Wehrmacht so lange aufhalten können, bis eine Organisation der belgischen Truppen und möglicher befreundeter Truppen möglich gewesen wäre. Somit wäre ein Stellungskrieg wahrscheinlich gewesen, wie man ihn aus dem 1. Weltkrieg kannte und vermeiden wollte. Aus diesem Grund wurden auf deutscher Seite Aufklärungsflüge unternommen, um möglichst viele Erkenntnisse über die Verteidigung der Festung zu gewinnen.

Anmerkung:
Da die Silhouette einer Militärmaschine sofort erkannt worden wäre, ist es wahrscheinlich, dass diese Aufklärungsflüge durch deutsche Passagierflugzeuge gemacht wurden, die auf der schon seit 1926 beflogenen Strecke Köln <-> Brüssel über die Eben Emael flogen. Wer diese Aufklärungsergebnisse erflogen hat, ist leider nicht mehr bekannt.

Flugstrecke Brüssel Haeren - Köln Butzweilerhof

Die deutschen Planungsstellen waren auf Grund der Luftbilder davon ausgegangen, dass das Hochplateau nicht vermint worden war, da man auf Luftbildern ein Fußballspiel der Festungsmannschaft erkennen konnte. Auch konnten keine Sperren erkannt werden. Auf Grund des großen, fast ungeschützten Landeplatzes plante man also den Angriff direkt in das Herz des Forts auf die Geschütze des Forts mit dem Einsatz eines neuen Flugzeugtyps - des Lastenseglers DSF 230 sowie von Hohlladungen. Dazu kam noch die Erkentniss, dass die eigentlichen Geschützstellungen nicht durch Stacheldraht und Gräben extra abgesichert waren. Ein direkter Zugriff auf die Geschützöffnungen war also auch möglich. 
 

 
Nachfolgend hat der Kölner Luftfahrtchronist Heribert Suntrop die Ereignisse in Köln recherchiert und dokumentiert.

Bei den Vorplanungen zur Invasion Belgiens kam Hitler, der den "Sitzkrieg" in Frankreich im 1. Weltkrieg miterlebt hatte, auf die Idee, das Fort aus der Luft mit Spezialkräften anzugreifen. Er plante Sturmtruppen auf dem Fort abzusetzen, wo sie die Verteidigungsanlagen sowie die schweren Batterien im Nahkampf außer Gefecht setzen sollten. Dazu nutzte man zwei, noch geheime Erfindungen.


Dies war einmal eine Hohlladung. Bei dieser Waffe handelt es sich um eine Haftmine, die durch extrem hohe Explosionsgeschwindigkeit und Durchschlagskraft auch starke Beton- oder Stahlpanzerungen durchschlagen konnte.

Ein Lastensegler vom Typ DSF 230 mit Autogramm des ersten Lastenseglerpiloten Hans Distelmeier der auf Eben Emael gelandet ist.
Ein Lastensegler vom Typ DSF 230 mit Autogramm des ersten Lastenseglerpiloten Hans Distelmeier der auf Eben Emael gelandet ist.
Bitte klicken Sie auf das Foto um eine größere Version zu sehen. 
Bei der zweiten Geheimwaffe handelte es sich um eine neue Art von Flugzeug - einen Lastensegler. Mit diesem Lastensegler, der bei der Wehrmacht die Typenbezeichnung "DFS 230" (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug) trug, konnten bis zu 9 Soldaten mit Ausrüstung transportiert werden. Gezogen wurden diese Lastensegler mit der dreimotorigen Ju 52.

Die Vorbereitungen zu diesem Unternehmen liefen unter strengster Geheimhaltung. Möglicher Geheimnisverrat wurde mit dem Tod bestraft.
Die Kommandanten der beiden Einsatzflugplätze Butzweilerhof und Ostheim wurden sogar, auf Wunsch Hitlers, gegen vertrauenswürdigere Offiziere ausgetauscht.


Nachfolgend werden die Ereignisse beschrieben, die sich zur Vorbereitung dieses Kommandounternehmens in Köln ereignet haben.


  
1939-10-09  Mit der „Weisung Nr. 6 für die Kriegsführung“ beginnen die Operationsplanungen für einen Feldzug im Westen.
 
 
1939-10-21  Den ersten Überlegungen fügt Hitler den Einfall zu, das belgische Sperrfort Eben-Emael durch Sturmgruppen nehmen zu lassen, die in Lastenseglern landen sollen. Außerdem hat er die Vorstellung, Fallschirmjäger über den Maas- und Albert-Kanal-Brücken absetzen zu lassen.
 
 
1939-10-27  Hitler befiehlt Generalmajor Kurt Student, den Kommandeur der 7. Fliegerdivision, zu sich in die Reichskanzlei in Berlin, Voss-Straße und fordert ihn auf, Stellung zu folgendem Auftrag zu nehmen:

1. Die 7. Fliegerdivision und die 22. Luftlandedivision unter Führung von Student nehmen das belgische „Reduit National“ aus der Luft und halten diese wichtige Befestigungslinie bis zum Eintreffen des Heeres.

2. Eine weitere Fallschirmabteilung auf Lastenseglern erobern im Handstreich das Sperr-
fort Eben-Emael und nördlich davon die Brücken über den Albert-Kanal und die Maas-Brücken in Maastricht und ermöglichen den schnellen Übergang der 6. Armee über die Maas und den Albert-Kanal. Student meldete nach einigen Tagen, der Auftrag sei durchführbar.
 
 
1939-11-00  In Hildesheim wird unter dem Kommando des Hauptmanns Koch die „Sturmabteilung (SA) Koch“ zusammengezogen. Sie besteht aus der 1. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 1, dem Fallschirm-Pionierzug der Fliegerdivision 7, dem Lastensegler-Verband, einem Leuchtfeuer- und Scheinwerferzug und einer Flughafenbetriebskompanie.
Dazu tritt im Einsatz der Schleppverband mit Ju 52.
 
 
  Auf den beiden Kölner Flugplätzen treffen zerlegte Lastensegler für das strenggeheime Unternehmen der „Sturmabteilung Koch“ ein >1939-11-00.
 
Die Lastensegler vom Typ Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug, DFS 230, werden von Hildesheim in drei Kolonnen (mit 60 Lkw) auf dem Landweg in Möbelwagen (Rümpfe) und in mit Planen abgedeckte Wagen (Tragflächen) befördert.
 
1940-01-09  
Eben Emael Start auf dem Butzweilerhof hier die Hühnerfram
Lage der "Hühnerfarm" auf dem Butzweilerhof (damals/heute)
Die abgesperrten Teile der Einsatzhäfen Butzweilerhof und Ostheim erhielten die Tarnbezeichnung „Silberfuchsfarm“ und „Pelztierfarm“.  Ein Zeitzeuge berichtet aber auch davon, dass der Bereich auf dem Butzweilerhof als "Hühnerfarm" bezeichnet wurde. Dieser Bereich bestand aus den rechts gezeigten Baracken, die durch einen hohen, undurchsichtigen Zaun von der Öffentlichkeit abgeschirmt waren.
Ein Soldat der 5./FlH BetrKp (mot) Sturzkampfgeschwader 77, der wissen wollte, was sich hinter dem Zaun verbarg, wurde verhaftet, als er durch das offene Tor in den Bereich schaute.

Führer des Fallschirmjäger (Fj.)-Vorkommandos Butzweilerhof und sowie die Soldaten des Vorkommandos waren in der Göring-Kaserne in Köln-Dellbrück untergebracht.

 
Der streng abgeschirmte Unterkunftsbereich für den Angriff auf das belgische Fort Eben Emael.
Der streng abgeschirmte Bereich auf dem Butzweilerhof in dem die Luftlandetruppen kaserniert waren.

Halle 1 des alten Flughafens bzw. der Fliegerstation in der die Lastensegler DFS 230 zusammen gebaut wurden
Halle 1 des alten Flughafens bzw. der Fliegerstation Cöln. Hier wurden die Lastensegler DSF 230 zusammen gebaut.
 
  Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof wurden elf Lastensegler und in Köln-Ostheim neunzehn Lastensegler entladen. Unter strengster Abschirmung wurden dann die Lastwagen entladen und vom Fallschirmjäger (Fj.)-Vorkommandos in die mit Stacheldraht und elektrischen Zäunen gesicherten Hallen verbracht und dort sofort aufgebaut. Ein Soldat sah die Möbelwagen nachts ohne Licht auf dem Butzweilerhof ankommen.

Auf dem Butzweilerhof geschah dies in der (noch halben) Halle I auf dem alten Flughafengelände. In dieses Gelände hatte sogar das Personal der Flughafenkommandantur kein Zutritt. Man sah nur die vielen Wachsoldaten, die um die Halle patrouillierten.
Vor dem Krieg waren ab 1936 die Sportflieger untergebracht.
Lesen Sie dazu auch das Kapitel: "Die Luftwaffe zieht auf dem Butzweilerhof ein."
 
 
1940-01-12  Major Reeps gibt an die Luftflotte 2 die Meldung, daß die an den Vortagen eingetroffenen Lastensegler aufgerüstet sind.
 
 
1940-01-16  Major Reeps (-01-12) übergibt die 30 aufgerüsteten Lastensegler in Köln-Ostheim und auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof an den Chef des Fallschirmjäger (Fj.)-Vorkommandos, Leutnant Schacht.
 
1940-00-00
Winter und Frühjahr
 
Einer der Lastensegler DFS 230 auf dem Flugplatz Ostheim die gegen das Belgische Fort Eben Emael eingesetzt wurde.Obwohl die Sicherheits-bestimmungen, vor allem in Hinblick auf das geplante, strengge-heime Fallschirm-jäger-Landeunternehmen gegen die Objekte in Belgien sehr drakonisch sind, fotografiert Herr Weiß, Zivilangestellter in der Warenannahme und im -Versand des Fliegerhorstes Köln-Ostheim, heimlich einen Lastensegler DFS 230 auf dem Platz.  
  Die bereits zu dieser Zeit - also Wochen vor dem Westfeldzug - in Ostheim eingetroffenen Lastensegler DFS 230 kommen in Kisten verpackt in Güterwagen auf dem Güterbahnhof Kalk Nord an.
Diese Güterwagen werden mit einem Culemeyer-Fahrzeug (Straßenroller) der Deutschen Reichsbahn nachts ohne Licht zum Fliegerhorst transportiert. Wegen der teilweisen sehr engen Olpener Straße sind die Fahrten des Tiefladers mit den daraufstehenden Güterwagen recht schwierig.
Herr Weiß, der Zivilangestellte, begleitet diese Transporte.

Anm.: Bei diesen Lastenseglern muß es sich um einzelne Nachlieferungen (Ersatzmaschinen) handeln, denn das Gros traf bereits am -01-09 bis -01-11 auf dem Landwege in Köln ein.
 
 
1940-04-01  Hauptmann Koch, der Führer des Gesamtunternehmens „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“) >1940-05-10, inspiziert die beiden Einsatzplätze Köln-Ostheim und Köln Butzweilerhof sowie den Scheinwerferzug Thurm.
 
 
1940-04-09  Auf den Einsatzplätzen der „Sturmabteilung Koch“, Köln-Ostheim und Köln Butzweilerhof, werden Stahlhelme für die Fallschirmjäger mit einer neuen Tarnfarbe gestrichen.
 
 
1940-04-10  Hauptmann Koch, Führer des Gesamtunternehmens der „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“), fährt zum Befehlshaber des VIII. Fliegerkorps, Generalleutnant Wolfram Frhr. v. Richthofen auf Schloß Dyck/Grevenbroich zu einer Einsatzbesprechung. Anschließend inspiziert er die bereits vorverlegten Teile auf den Einsatzplätzen Köln-Ostheim und Köln Butzweilerhof sowie den Scheinwerferzug Thurm.   
1940-04-11  Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim treffen Fallschirm (jäger)-puppen für die „Sturmabteilung Koch“ ein.
 
 
1940-04-13   Startleiter Major Reeps verlegt mit seinem Kommando vom Fliegerhorst Köln-Ostheim zum Flugplatz Köln Butzweilerhof.
(Einsatz: >1940-05-09/10 )

Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim wird Leutnant Krüger Startleiter.
 
 
1940-04-14  Der Ia der „Sturmabteilung Koch“, Oberleutnant Zierach, besichtigt die vorverlegten Teile auf den Einsatzplätzen Köln-Ostheim und Köln Butzweilerhof.
Er regelt die Verpflegungsfragen und die Unterbringung der Fallschirmjäger durch Besprechungen mit den Kommandeuren auf den beiden Plätzen.
 
 
1940-04-21  Das Fallschirmjägerkommando unter Hauptmann Koch führt vor hohen Luftwaffenoffizieren zusammen mit Flakeinheiten und unterstützt von Sturzkampfflugzeugen auf der Wahner Heide den Angriff auf einen schwerbewaffneten Stützpunkt vor.

Ein Teil des Hallenvorfeldes und eine Flugzeughalle auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim sind mit Stacheldraht abgesperrt. Hier liegen die Fallschirmjäger der „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“), die eine Spezialausbildung für den Einsatz mit Lastenseglerflugzeugen erhalten haben.
 
 
1940-05-05  Hauptmann Koch - Führer der Sturmabteilung Koch - (>1940-05-10) trifft auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof zur Kommandeursbesprechung bei Generalleutnant Wolfram von Richthofen, Befehlshaber des VIII. Fliegerkorps, ein.
Hier erfolgt die letzte und endgülktige Festlegung der Zusammenarbeit der Sturmabteilung mit den fliegenden Verbänden des VII. Fliegerkorps.
Koch inspiziert hier den s. M.G.-Zug des Leutnants Ringler, der am -04-00 auf den Butzweilerhof kam sowie das Kommando des Majors Reeps, das am -04-13 nach hier verlegte.
 
 
1940-05-07  Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim treffen zwei weitere Lastensegler DFS 230 (Verstärkung) mit Lkw ein.
 
1940-05-09
15:00 Uhr
Bekanntgabe des Deckworts: „Rumänien“:
 
Am Nachmittag verlegt auf Befehl des VIII. Fliegerkorps die „Sturmabteilung Koch“
(„SA Koch“) (Tarnbezeichnung für die ganze Einheit bzw.das Unternehmen:
„ 17./KGzbV. 5“ oder „Versuchsabteilung Friedrichshafen“) von Hildesheim nach Köln.
 
Zwischen 18.00 und 18.30 Uhr treffen hier ein:

11 Junkers Ju 52/3m (VerbandsKz: H4+.. der I. LLG 1 *) mit den Fallschirmjägern der Sturmgruppe „Eisen“ und „Stahl“ auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof,
31 Junkers Ju 52/3m (VerbandsKz: H4+.. der I./LLG 1 *) mit den Fallschirmjägern der Sturmgruppe „Stahl“ und „Beton“ in Köln-Ostheim.
 *) = Luftlandegeschwader -Aufstellung offiziell erst nach dem Unternehmen.

Der Führer des Unternehmens, Hauptmann Koch, landet in der Ju 52/3m des Uffz. Otto Krutsch in Köln-Ostheim.

Die Männer der Sturmgruppe „Granit“ - 85 Fallschirmjäger des Fj.-Pionierzugs - treffen gegen 18.30 Uhr, von Hilden (Flakkaserne) kommend, mit Lkw’s in Köln-Ostheim ein.
Dieser Fj.-Pionierzug war bereits vor Wochen schon einmal in Köln-Ostheim, kam dann in die Kaserne Köln-Dellbrück und verlegte von dort nach Hilden. Dies geschah alles aus Tarnungsgründen.

Sofort nach Eintreffen der Ju 52/3m werden diese auf den beiden Kölner Flugplätzen betankt und von der Flughafenbetriebskompanie unter Hauptmann Eisenkrämer (Ostheim) auf die festgelegten Plätze eingewiesen.

Um 20.00 Uhr trifft Hptm. Koch mit Oberleutnant Kieß (Führer des Lastenseglerkommandos) auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein.
Sie inspizieren die eingetroffenen Maschinen und die Fallschirmjäger der Sturmgruppen (s. oben) sowie den hier bereits ab April liegenden s.M.G.-Zug Leutnant Ringler´s und das seit dem >-04-13 hier liegende „Startkommando Reeps“.
Ab 20.00 Uhr erfolgt auf den beiden Flugplätzen die Aufstellung der in den Hallen (seit Januar) untergebrachten Lastensegler.

Zu dieser Zeit verlegt auch die I./StG 76 unter Hauptm. Sigel nach Köln-Ostheim*); sie ist dem StG 2 „Immelmann“ unterstellt.**)

Die II./ZG 76 „Haifisch-Gruppe“ trifft mit ihren Messerschmitt Bf 110 auf dem Flugplatz Wahn ein. Kommandeur der Gruppe ist Hauptmann Groth.

Auf dem Flugplatz Wahn landen Jagdmaschinen vom Typ Messerschmitt Bf 109.
 
1940-05-09
1940-05-10
Der Startleiter der „Sturmabteilung Koch“, Major Reeps, und seine Männer sorgen in dieser Nacht auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof für die reibungslose Durchführung aller für den Start in der Morgenfrühe notwendigen Maßnahmen.
 
Major Reeps ist verantwortlich für die Startvorbereitungen, Startaufstellung und Start der Schleppzüge Ju 52/DFS 230.
Dazu gehören: Auftanken der Ju 52, Startaufstellung an den genau bestimmten Positionen (Kennzeichenschilder für jede Ju), Herausrollen der Lastensegler aus der(n) Halle(n) und Startaufstellung an den Markierungen hinter den Ju 52, Kontrolle der Seileinklinkungen an Ju 52 und Lastensegler, Sitz der Fahrwerke der L.S., Seilspannung, Startzeichengabe für die einzelnen Flugzeug-Ketten.
Erschwerend dabei ist, daß alles bei absoluter Dunkelheit und nur bei Verwendung von Taschenlampen durchgeführt werden muß.
 
1940-05-10  Beginn des Westfeldzugs gegen Holland, Belgien und Frankreich

Start
Angriff auf das belgische Sperrfort Eben-Emael am Albert Kanal und die drei Albert-Kanal-Brücken durch Fallschirmjäger der „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“).
   
Die Fallschirmjäger saßen in Lastensegler DFS 230 und wurden von Ju 52/3m im Schleppzug von den beiden Startplätzen Butzweilerhof und Ostheim in großen Schleifen über Köln auf Angriffshöhe gebracht um dann zu ihren Einsatzorten gezogen zu werden.


Am Punkt Vetschauer Berg bei Aachen klinkten die Lastensegler aus und schwebten lautlos zu den Zielpunkten.

Rechts:
Luftbild von Fort Eben Emael
 
nach 5.00h   Einsatz von Butzweilerhof:
Objekt: Brücke: Veldwezelt
3.Schleppstaffel: 1 Schleppzug der Sturmgruppe „Stahl“
Führer d.Fallschirmjäger: Olt.Altmann
Führer d.Schleppstaffel: Olt.Nevries

Objekt: Brücke: Canne

4.Schleppstaffel: 10 Schleppzüge der Sturmgruppe „Eisen“
Führer d.Fallschirmjäger: Olt.Schächter)
Führer d.Schleppstaffel: Olt.Steinweg

Einsatz von Köln-Ostheim:

Objekt: Brücke: Veldwezelt
3.Schleppstaffel: 9 Schleppzüge der Sturmgruppe „Stahl“
Führer d.Fallschirmjäger: Olt.Altmann
Führer d.Schleppstaffel: Olt.Nevries

Objekt: Brücke: Vroenhoven

2.Schleppstaffel: 11 Schleppzüge der Sturmgruppe „Beton“
Führer d.Fallschirmjäger: Lt.Schacht)
Führer d.Schleppstaffel: Lt. Seide

Objekt: Fort: Eben-Emael

1.Schleppstaffel: 11 Schleppzüge der Sturmgruppe „Granit“ *)
Führer d.Fallschirmjäger: Olt.Witzig)
Führer d.Schleppstaffel: Lt.Schweitzer).

Führer des Lastenseglerkommandos ist Oberleutnant Walter Kiess.

*) Einer der Lastenseglerpiloten der Sturmgruppe „Granit“ ist der Kölner Segelflieger Heinz Scheidhauer, der für seine Verdienste am >1935-00-00 von der ISTUS (Internationale Studienkommission für Segelflug) als erster Kölner das Goldene Leistungsabzeichen verliehen bekam.

Anm.: Scheidhauer war nie im Besitz eines Flugzeugführerscheins! In seiner militärischen Zeit wurde er nie danach gefragt.

Die Maschinen mit dem VKz: 4H + sind von der I. und II./LLG 1. _

In den Morgenstunden starten auch die Sturzkampfverbände nach Westen.

Vom Feldflughafen Wahn aus starten 10 Bomber nach Belgien, wo sie Flugplätze und Eisenbahnknotenpunkte angreifen. Nach erfolgtem Einsatz kehren alle Maschinen wieder unversehrt zurück.

Ferner starten von Wahn im Morgengrauen die Jäger Messerschmitt Bf 109 der I./JG 77 mit Auftrag: Freie Jagd bis zur Reichweite jenseits der belgischen Grenze und Abwehr von feindlichen Flugzeugen auf die eigenen Panzerspitzen. Nach dem Einsatz Landung auf dem Feldflugplatz Elsenborn/Belgien.

Nach dem Start dieser Jagdgruppe werden 3 Transport-Ju 52 der eigenen Jagdgruppe mit einem Vorauskommando nach Elsenborn entsandt. In weiteren Transportflügen wird Personal usw. nachgeholt, so daß die I./JG 77 ca. 2 Stunden nach der Landung in Elsenborn wieder einsatzklar ist.

Der Rest des Personals und Materials folgt auf dem Landweg.
Liegeplätze, Munition usw. werden in Wahn an die II./ZG 76 übergeben.

Ebenfalls starten morgens gegen 5 Uhr die Messerschmitt Bf 110 der II./ZG 76

„ Haifisch-Gruppe“ zum ersten Einsatz gegen Ziele in Belgien.

Die I./StG 2 „Immelmann“ startet in Wahn zu ihrem Einsatz auf Kasernenanlagen neben dem Fort Eben-Emael.

Die Gruppe fliegt an diesem Tag sechs Einsätze um 05:15, 08:15, 11:30, 15:00 und 19:00 Uhr.
   Der Flughafen Köln Butzweilerhof von Norden gesehen mit den Junkers Ju 87 Stuka  die zum Angriff auf Eben Emael starten.
  Für eine Beschreibung des Bildes bewegen Sie bitte den Cursor über das Bild.
 
Der Untertext zu diesem Bild lautet:

"10. Mai 1940 Butzweilerhof. Start d. dtsch. Luftwaffe gegen die Festung Belgien Eben Emael Kriegsbeginn"

Die Ju 52/3m treffen nach Ausführung des Auftrags wieder auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein.

Fünf He 111 der Nachschubstaffel I./KG 4 starten - mit Nachschubbehältern beladen - vom Flugplatz Köln Butzweilerhof zu den Abwerfpunkten Eben-Emael „Granit“, Canne „Eisen“, Vroenhoven „Beton“ und Veldwezelt „Stahl“.

Die Staffel kommt nach dem Einsatz nach Köln Butzweilerhof zurück, wird erneut beladen und startet zum zweiten Einsatz zu den vorgenannten Zielpunkten.

Die 11 Ju 52/3m der in Köln-Ostheim gestarteten 1. Schleppstaffel landen nach Durchführung ihres Auftrags (Schlepp der 1. LS-Staffel der Sturmgruppe „Granit“, Puppenabwurf) auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und nehmen hier den Werkstattzug Hackanssen auf.
Nach Verladung startet die Staffel zum Absprunghafen Li.... (Linnich?).
 
 
1940-05-11
gegen 11.30 h
Die Werkgruppe Eben Emael kapituliert.
Bild rechts: Die gefangene Besatzung der Festung Eben Emael.
Bild unten: Der Haupteingang zur Festung im Tal.

1940-05-11  Zum Flugplatz Köln Butzweilerhof kehrten die am Vortag von hier in den Einsatz gelangten Fallschirmjäger der Sturmgruppen „Stahl“ und „Eisen“ zurück.
Einige der Soldaten, die verwundet sind, werden auf dem Gelände vor der Halle 1 des Neubaus von 1936 fotografiert.

Anm.: Die Fallschirmjäger nahmen auf dem Butzweilerhof ihr hier deponiertes Gepäck auf, wurden versorgt und schliefen hier. Am nächsten Tag rückten sie zum Fliegerhorst Köln-Ostheim ab, um am Einmarsch teilzunehmen >1940-05-12.
 
1940-05-12  Die von ihrem Einsatz auf Fort Eben-Emael und die drei Albert-Kanal-Brücken zurückkehrenden Fallschirmjäger der „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“) ziehen auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim ein.
Die Abteilung hatte 22 Tote und 26 Verwundete.
Anm.: An diesem Tag wurde hier die Auszeichnung EK II verliehen. Die Verleihung der EK I erfolgte in Lippstadt.
 
Die folgenden Bilder zeigen die Rückkehr der Luftlandetruppen nach Köln.

Einmarsch der Luftlandetruppen an der Hauptwache des Fliegerhorst Eben Emael.

Wenn Sie den Cursor über das Bild bewegen, können Sie den selben Ort sehen wie er am 19.01.2007 aussah.

Auf diesem Foto marschiert die Gruppe Stahl auf den Fliegerhorst Ostheim ein. Die Gruppe hatte die Nacht auf dem Butzweilerhof verbracht, um dann zur offiziellen Meldung in Ostheim einzumaschieren.

Links:
Blick auf die Zufahrtsstraße zum Fliegerhorst. Rechts im Bild die Hauptwache des Flugplatzes Ostheim. Im Hintergrund zivile Wohnhäuser auf der Olpenerstr.
Einmarsch der Luftlandetruppen auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim.


Einmarsch der Luftlande-truppen auf den Flieger-horst Ostheim über die Ringstraße. Links im Hintergrund ein Unterkunftsgebäude.
Bildmitte aber außerhalb des Fotos die Fernmeldezentrale des Fliegerhorst.
Hauptmann Koch meldet die Truppe vor der Hauptwache des Fliegerhorst Köln-Ostheim zurück aus Eben Emael.



Hauptmann Koch meldet die Truppe zurück aus Eben Emael.
 

 
Auf EInladung der Verteidigungsministerium konnte ich am Dienstag den 8. Juli 2025 das Fort Eben Emael besuchen. Im Gegensatz zu den Forts der Kölner Festungsringe ist das Fort Eben Emael ein modernes Forts. Man sieht dem Fort aber auch an, dass dort ein aktiver Verein sich um das Fort kümmert. Das Fort ist nicht nur ein Museum, sondern auch eine Gedenkstätte für alle Soldaten die dort im Rahmen der Kampfhandlungen getötet wurden. Zum Gedenken an die Soldaten sind deren Portrais oder Namen in den Räumen verewigt, in denen sie starben.

Bild unten: Blick auf das Fort von der Belgischen Seite aus. Während des Kriges wuchsen Bäume nur auf den Hängen des Fort. 
 
Blick auf den Eigangsbereich des Forts Eben-Emael von Westen. Das Fort wurde in den Berg eingebaut.
Bild unten:
Neben dem Haupteingang wurde eine der Panzerkuppeln nachgebaut die oben auf dem Fort für die Artillerie eingebaut und durch die Deutschen Luftlandetruppen zerstört wurde.
 
Panzerkuppel des Forts Eben Emael neben dem Hauptportal.
Bild unten:
Der Haupteingang in das Fort. Die ehem. Geschütze sind noch vorhanden. Aber im Gegensatz zum 2 Weltkrieg ist jetzt das gesamte Vorfeld frei zugänglich. Während des 2. Weltkrieg war das Vorfeld mit Drahthindernissen und anderen Sperrwaffen gesichert.
 
Das schwer gesicherte Hauptportal von Eben Emael.
Bild unten:
Im Eingangsbereich wurd bereits umfangreiches Kartenmaterial sowie weitere Informationen präsentiert.

Einer der Gänge im Eingangsbereich des belgischen Fort Eben Emael
 
Bild unten:
Das Hauptreppenhaus. Nur wer gut Treppen steigen kann sollte hier hoch gehen. Es gibt aber noch einen Fahrstuhl.
 
Blick nach unten von der Haupttreppe des Forts Eben Emael.
Bild unten:
Ein Gang der vom Hauptgang abgeht.
 
Einer der Gänge im belgischen Fort Eben Emael.  
Bild unten:
Der Hauptlüftungsschacht in der Mitte des Forts.
 
Um das Fort mit einer Besatzung von ca. 1200 Soldaten gut zu belüften, wurden große Klimaanlagen im Fort installiert. Hier der Hauptfrischluftkanal.
 
Die Explisionswelle, die das rechte Geschütz total zerfestzte und alle Artilleristen, bis auf die beiden Soldaten in der Telefonzentrale, im Raum tötete..

Besonders interessant aber auch tragisch waren die Erklärungen in einem der Artilleristände. Wie uns unser Guide erklärte, war der Raum mit drei Geschützen ausgestattet. Im rechten hinteren Bereich des Artilleriestand war eine Telefonkabine eingerichtet über die die Artilleristen Kontakt mit dem Hauptgefechtsstand hatten. Die Deutschen brachten eine Haftladung außen am rechten Geschütz an. Durch die Explosion schlug die Tür der Telefonkabine zu und rettet dadurch den beiden Soldaten das Leben. Die anderen Artilleristen hatten nicht so viel Glück. Sie starben sofort durch eine Explosionsflamme von ca. 2300 Grad. Aber auch das rechte Geschütz wurde nicht einfach nur beschädigt sondern geradezu in seine Einzelteile zerfetzt.

Due Fotos zeigen das mittlere und das rechte Geschütz. Das mittlere Geschütz ist in achtzig Jahren natürlich angerostet, könnte aber durchaus funktionsfähig geblieben sein. Das rechte Geschützt besteht nur noch aus Einzelteilen - es wurde durch die Explosion total zerlegt.
 
Bild unten:
Der zerstörte Artilleriestand. Rechts im Hintergrund das zerstörte Geschütz. Am rechten Bildrand die Telefonbude.
 
 
mittleres Geschütz
 
Das mittlere Geschütz
 
   
rechtes Geschütz total zerlegt
 
Das dreitte total zerfetzte Geschütz
Bild unten:
Eine Panzertüre in der Nähe eines Munitionsaufzugs, die durch eine Haftladung extrem verbogen wurde.
 
eine verbogene Panzertüre.
Bild unten:
Ein total zerstörter Treppenaufgang im Inneren des Forts. 
 
 
Ein total zerstörter Treppenaufgang im Inneren des Forts.





Bild unten:
Einer der vielen ewig langen Gänge des Forts. Die Dimensionen sind gigantisch.
 
Das Fort - unendliche Weiten.
Bild unten:
Einer der anderen Gänge die vom Hauptgang abzweigen.

ein Labyrinth mit langen Grenzen.
Fazit: Durch den kreativen Einsatz neuester Waffen (DSF 230 und Hohlladungen) konnte eines der modernsten Forts ausgeschaltet werden. Auch die neue Denkweise, die gegnerischen Truppen nicht aus dem Fort zu vertreiben sondern darin matt zu setzen, war ein wesentlicher Punkt um das Unternehmen erfolgreich zu beenden.
 
Aber auch der Besuch der Gedenkstätte "Fort Eben Emael" war sehr interessant. Unter einer sehr fachkundigen Führung konnte man als Kölner (die Kölner Forts sind angefüllt mit Müll, Schutt und Deck und verrotten immer mehr) ein vorbildlich geführtes Fort erleben. Neben dem äußeren Zustand ist auch die historische Aufarbeitung des Angriffs vorbildlich. Es bleiben trotzdem noch viele Fragen offen. Das Fort ist sauber (Wie kann man diese ewig langen Gänge sauber halten? Hat der Verein vielleicht Kehrmaschinen?).
Aber auch die umliegende Landschaft ist sehr schön - ähnlich wie das Bergische Land.


        
Eine ausführliche Webseite mit vielen Informationen zu Eben Emael finden Sie auf deren Webseite unter
www.fort-eben-emael.be
 
 
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