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Liesel Bach - die Anfänge
 
Sonntag Nachmittag - Kaffee trinken im Flughafenrestauant Butzweilerhof
Sonntag Nachmittag - Kaffee trinken im Restaurant Butzweilerhof mit "Papa" Möltgen und Familie.
Liesel Bach Kunstflugmeisterin war auch eine begeisterte Eiskunstläuferin. Hier im Köner Eisstadion Lentstraße.Liesel Bach wurde 14. Juni 1905 in Bonn geboren. Leider verlor sie früh ihre Mutter. Liesel Bach besuchte das Lyzeum der Ursulinen in Hersel. Neben guten Schul-leistungen hatte es ihr besonders der Sport angetan. Neben Hockey, Leichtathletik und Eiskunstlauf macht ihr das Turmspringen viel Spaß. Sie errang sogar eine Olympia-Auswahl im Turmspringen.
Dieses Foto zeigt sie - ganz links - in den späten 1930er Jahren im Kölner Eisstadion an der Lentstraße zusammen mit Freundinnen beim Eiskunstlaufen. Vielleicht der freie Fall beim Turmspringen weckt in ihr die Lust auf das Fliegen. Als Bonnerin trat also Liesel Bach in die Segelfliegergruppe des Hangelaer Luftfahrtvereins bei und begann auf dem Rodderberg (bei Mehlem) ihre Ausbildung als Segelflugpilotin.
  
Im Sommer 1929 landete der Kölner Fluglehrer des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL), Jakob Möltgen, mit einem Flugschüler in Hangelar. Die 24jährige Liesel Bach nutzte die Gelegenheit und fragte ihn, ob er ihr den Kunstflug beibringen könne. Köbes "Papa" Möltgen übernahm diese Aufgabe sehr gern. Als Liesel Bach kurze Zeit später auf den Flughafen Köln Butzweilerhof kam, erkannte Jakob Möltgen sie sofort wieder und nahm sie in der Klemm L 25 Ia, Kz: D-1615 „Ernst Krüger“ zu einem Flug mit.
Der ihr bekannte Leiter der Kölner Luftpolizei, Oberleutnant a. D. Willy Kanstein, nahm sie mit zu dem stellvertretenden Direktor des Flughafens, Erich Gensicke (ehemaliger Luftschiffer des Luftschiffer-Bataillons Nr. 3 (Bickendorf) und Ballonmeister des KCfL). Von ihm erhielt sie einen Freiflugschein der DLH nach Frankfurt/M. und konnte somit als Mitglied des KKfL am großen Rhön-Segelflugwettbewerb teilnehmen.
  
Jakob Möltgen zeigt Liesel Bach ein FlugmanöverWährend Liesel Bach auf der Rhön flog, erhielt sie am 4.September 1929 vom Chef der Kölner Polizeiflugwache, Willy Kanstein, schriftlich die Bedingungen für die Pilotenausbildung beim KKfL mitgeteilt: Kosten 500 RM, einschließlich Versicherung, die sie nach Können in Raten abzahlen kann bei 200 RM Anzahlung. Sollte sie große Geschicklichkeit beweisen, war der Klub bereit, die restlichen 300 RM zu erlassen. Sie muss sich dann verpflichten, bei Veranstaltungen des Clubs zu fliegen. Bei Zustimmung wollte Kanstein sie dann beim KKfL anmelden und ihr Pate werden. Liesel Bach nahm dieses gerne Angebot an.
 

Innerhalb eines Tages hatte sie dann bei Jakob Möltgen auf der Klemm L 25 Ia, Kz: D-1615 „Ernst Krüger“ bereits zehn Schulflüge gemacht.



 
Liesel Bach im Aerodynamikunterricht
Aerodynamikunterricht - Zweite von rechts Liesel Bach


Ab ab September 1929 gab es als Förderprogramm gegen Arbeitslosigkeit mit Unterstützung der Stadt Köln Aerodynamikunterricht in der Höheren Technischen Staatsehranstalt für das Maschinen und Bergmaschinen im Haus der Technik am Ubierring.
 
Flugunterricht von Liesel Bach durch Jakob Möltgen
Irgend etwas scheint nach der Landung nicht zu stimmen.
Bitte bewegen Sie den Cursor über das Foto.  














Am 29.Oktober 1929, beim 1.337sten Start des Fluglehrers Jakob Möltgen zu einem Schulungsflug mit seiner Schülerin Liesel Bach, setzte bei der Klemm L 20 B1, Kz: D-1214 „Dr. Fr. Kruse“, der Motor aus. Bei der Notlandung brach der Motor aus dem Rumpf. Die Besatzung blieb unverletzt. Wenig später absolvierte Liesel Bach als erste Prüfung ihrer Pilotenausbildung die vorgeschriebenen Alleinflüge. Am 7. November absolvierte sie unter schwierigen Wetterbedingungen die vorgeschriebenen Höhenflüge und legte beim Chef der Kölner Luftpolizei, Oberleutnant Willy Kanstein, ihre theoretische Prüfung ab.
 
Jakob Möltgen gratuliert seiner "ehemaligen" Flugschülerin Liesel Bach zum bestandenen A2-Schein.
Jakob Möltgen gratuliert seiner "ehemaligen" Flugschülerin Liesel Bach zum bestandenen A2-Schein.
Mit der Klemm L 25 Ia, Kz: D-1615 „Ernst Krüger“ absolvierte sie erfolgreich am 29. November 1929 den vorgeschriebenen Überlandflug Köln – Frankfurt/M. - Bonn - Köln bei sehr schlechtem Wetter. Damit hatte sie ihre Ausbildung beendet und die Pilotenprüfung zum A2-Schein bestanden. Somit war sie die erste Kölner Pilotin. Nach Rückkunft stieg ihr Fluglehrer Jakob Möltgen sofort mit in die Maschine und macht sein Versprechen war, ihr erster Fluggast zu sein.
Nach der Landung empfing sie die Glückwünsche der Flughafenverwaltung, an der Spitze der Flughafendirektor Maximilian Hantelmann der Leiter der Polizei-Flugwache, der Deutschen Luft Hansa AG, der Flughafenwirtin Frau Ziegler und der Kameraden des KCfL. Eine Kölner Zeitung berichtet am 27. November 1929 über den gestrigen, schwierigen Überlandflug Liesel Bachs und brachten ein Foto der ersten Kölner Fliegerin.
Nun war der Weg frei zum Kunstflug. Liesel Bach macht mit der Klemm L 25 Ia, Kz: D-1615 „Ernst Krüger“ Ende des Jahres 1929 die ersten Loopings, Turns und Steilkurven. Damit ermunterte sie die anderen Jungflieger des Kölner Clubs für Luftfahrt es auch mit diesen schwierigen Flugfiguren zu versuchen. Zu dieser Zeit arbeitet sie auch schon an eigenen Kunstflugfiguren wie z. B. an der in Rückenlage geflogenen Acht.
 
Liesel Bach startete am 9. März 1930 mit der Klemm L 25 Ia, Kz: D-1615 „Ernst Krüger“ auf dem Flughafen Hangelar zum Flug nach Köln Butzweilerhof. Im vorderen Sitz der Maschine saß der 1. Vorsitzende des DLV, Staatsminister a. D. Alexander Dominikus. Alexander Dominikus wurde dann auf dem Butzweilerhof vom Vorstand des Kölner Clubs für Luftfahrt begrüßt.
 
Vor Abschluss ihrer Kunstflugprüfung traf Liesel Bach am 6. April 1930 mit dem ehemaligen Flughafenleiter von Hangelar, Albert Sonntag, zusammen und erhielt geheimnisvolle Andeutungen, dass er mit den Fliegerinnen etwas vorhabe und bat Liesel Bach, fleißig zu trainieren. Vier Tage später am 10. April - also 19 Tage vor ihrer Kunstflugprüfung - erhielt Liesel Bach die Einladung zur ersten Deutschen Damenkunstflugmeisterschaft, die am 30. Mai 1930 in Bonn-Hangelar ausgetragen werden sollte. Immerhin ein sehr großer Liesel Bach und Jakob Möltgen in der Klemm D-1798Vertrauensvorschuss. Der Vorstand des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL) gab sein Einverständnis zu Liesel Bachs Teilnahme und stellte ihr somit auch die Klemm L 26 Iia, Kz: D-1798, zu ihrem Training zur Verfügung. Bis zur Meisterschaft waren es nur noch vier Wochen: Für Liesel Bach began ein anstrengendes Training wobei sie von ihrem Fluglehrer Jakob Möltgen betreut wurde. Jakob Möltgen meldet seine Schülerin am 29. April 1930 bei Hauptmann Witt in Düsseldorf zur Kunstflugprüfung telefonisch an. Am nächsten Tag fand die Prüfung in Düsseldorf statt. Liesel Bach und Jakob Möltgen flogen also am Nachmittag des 28. Mai 1930 mit der Klemm L 26 Iia, Kz: D-1798, an deren Rumpf die stadtkölnische Flagge rot-weiß mit dem Kölner Wappen aufgemalt war, nach Hangelar und wurden dort vom Flughafenleiter Sonntag herzlich empfangen. Der Neuling Liesel Bach hatte da noch eine Außenseiterposition. Aber der Wettbewerb wurde bestanden. Nun war Liesel Bach offiziell berechtigt, an der Meisterschaft teilzunehmen. Trotzdem wurde bis dahin noch hart trainiert.
  


Kunstflugmeisterschaft 1930 die Teilnehmerinnen
 
 
Am 29. Mai 1930 fand die „1. Deutsche Damenkunstflugmeisterschaft 1930 verbunden mit Geschicklichkeitswettbewerb und Opel-Sternflug“ in Bonn-Hangelar statt.

Zur Meisterschaft trafen an: Melitta von Schiller,  Marga v. Etzdorf, Liesel Bach, Elly Beinhorn, Luise Hoffmann, Margrit Fußbahn, Katja Heidrich und Alix Willisch. Hier nicht im Bild: Luise Hoffmann und Frau Dr. Roos,
Diese Fliegerinnen waren alle erfahrener als Liesel Bach.
Favoritin war Luise Hoffmann.
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Es starteten:
1. Luise Hoffmann auf Raab Katzenstein Rk „Schwalbe“,
2. Elly Beinhorn auf Messerschmitt M 23
3. Marga v. Etzdorf auf Junkers A 50 junior
4. Liesel Bach auf Klemm L 26 IIa, Kz: D-1798.
 
 
   
 
Deutsche Kunstflugmeisterschaft 1930 Bonn-Hangelar

Spannende Minuten bei der Punkteauszählung.
Von links: Marga von Etzdorf, Jakob Möltgen, Willy Kantstein, Liesel Bach, Luise Hoffmann, Elly Beinhorn
Davor sitzend Herr von Köppen.

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Dann stand die Siegerin von Pflicht- und Kürprogramm fest: Liesel Bach vor Elly Beinhorn mit 80 Punkten Vorsprung.


Liesel Bach nahm nach ihrer Kunstflugprüfung als erstes die Glückwünsche ihre Fluglehrers Jakob Möltgen entgegen.Liesel Bach setzt sich zum Staunen der Fachleute so überzeugend durch, dass sie über Nacht berühmt wurde. Sie erhielt den Preis der Opel-Werke, ein Opel-Sportwagen und eine Freifahrt mit dem Zeppelin. Zwischen den Kämpfen wurden von den anderen Pilotinnen Geschicklichkeitsflüge, Ziellandungen usw. absolviert. Die Zeitungen brachten Berichte und Bilder über die fliegenden Frauen.

Nachdem Sie den Wettbewerb trotz sehr starker Konkurenz gewonnen hatte, stand einer glänzenden Karriere als Kunstfliegerin nun nichts mehr im Weg. Diesen Titel verteidigte sie erfolgreich in den kommenden Jahren.
  
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